2007 Ford Shelby GT500

Ob Carrol Shelby 1959 wusste, welche Bestie er ein knappes halbes Jahrhundert später bauen würde.

Ob Carrol Shelby 1959 wusste, welche Bestie er ein knappes halbes Jahrhundert später bauen würde? In einer legendären Nacht 1959 gewann er auf einem Aston Martin DBR 1 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Nach Beendigung seiner aktiven Motorsportkarriere begann er selbst Sportwagen zu konstruieren. Seine bekanntesten Modelle sind die Shelby AC Cobra und der Shelby Mustang. Den ersten Ford Mustang bearbeitete Shelby 1965 und tunte ihn auf 306 PS.

Mit 83 Jahren baute er 2006 seinen letzten Rennwagen. Den Ford Shelby GT500. Der bringt irgendwas zwischen 450 und 500 Pferdestärken auf die Straße. Damit ist er der stärkste Werksmustang aller Zeiten. Ein 5,4 Liter V8 Supercharger Motor, kompressoraufgeladen, erschafft in seinem brüllendem Herzen locker 650 Newtonmeter Drehmoment. Damit kann man jede Stadtrundfahrt im ersten Gang erledigen. Muss man aber nicht, den kaum tritt man aufs Gaspedal, will der Mustang laut bis in den 6. Gang geschaltet werden. Für die Schaltung braucht man Kraft, aber dafür wird man mit Tempo 100 in unter 5 Sekunden belohnt.

Der 1,9 Tonnen schwere Wagen wurde in einer Koorperation von Carrol Shelby und dem Special Vehicle Team (SVT) von Ford entwickelt. Das Endprodukt dieser Zusammenarbeit ist ein uramerikanischer Rennwagen. Dicker Motor, dicke Walzen (255er vorn, 285er hinten), dicker Heckdiffuser. Genauso amerikanisch wie das schlechte Fahrwerk und eine starre, polternde Hinterachse. Die Armaturen kann man als puristisch bezeichnen, man könnte aber auch beinahe langweilig sagen. Tacho, Drehzahlmesser und die vier Anzeigen für Benzin, Wasser- und Öltemperatur könnten auch aus jedem 90er Jahre Toyota stammen. Wenig Rennsportatmosphäre, dafür Übersichtlichkeit. Die Lenkung ist präzise und wenn man das Bremspedal berührt, brechen sich die Fondpassagiere die Knie. Was zum Einen an der bissfesten 4-Kolben Bremboanlage liegt und zum Anderen an den beiden Rücksitzen, wo eher ein Aktenordner für die Blitzerfotos als ein menschlicher Körper Platz findet.

Wer die Anti-Schlupf-Regelung per Knopfdruck ausschaltet, kann mit dem Hecktriebler problemlos Mitglied einer Ausdruckstanzgruppe werden. Keine Choreographie dürfte zu schwer sein, wenn die knapp 500 PS hinten und die 14“ Discs der Bremsanlage vorne den Mustang zum Tanzen bringen.

Das Auto ist zwar auf dem Markt, aber eigentlich auch nicht. Offiziell steht der FORD SHELBY GT500 für 43.000 Dollar zzg. Steuern bei ausgesuchten, amerikanischen Ford Händlern. Inoffiziell kostet er locker 20.000 Dollar mehr und ist ausverkauft. Die Bestelllisten sind voll und damit die Chance eines der 7000 Exemplare zu erwerben, die jedes Jahr gebaut werden, so groß wie ein weiterer Le-Mans-Sieg von Caroll Shelby.

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Quelle: tbr


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