McLaren P1 – endlich wieder Pole-Position!

 McLaren P1 – endlich wieder Pole-Position!

McLaren fährt nicht nur im Kreis und dort Siege ein, sondern will auch den besten Supersportwagen bauen. Der vor allem durch die Formel 1 bekannte Autohersteller pflegt eine exklusive Tradition - der neue P1 sei ihr verpflichtet.

Der Rennstall von Bruce McLaren, einem Formel1-Rennfahrer der 60er Jahre, brachte schon 1969 mit dem M6GT einen Supersportwagen auf die öffentlichen Straßen. Es wurden bis zum Unfalltod des Chefs im Juni 1970 nur vier Street Racer gebaut. In den 80er Jahren übernahm Ron Dennis die McLaren Group und heuerte u.a. Gordon Murray an, der Anfang der 90er die Formel1-Erfahrung in eine Straßenversion gießen sollte: der F1 war geboren.

Dieser nur in geringer Auflage produzierte und 1,5 Millionen Mark teure Exot war aber für viele Promis fahrerisch eine Nummer zu groß: Mr. Bean schrottete sogar zwei der 64 Exemplare und selbst Ron Dennis zerlegte einen F1 unfachmännisch. Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass der F1 bis zum Start des 1001-PS-Boliden Bugatti Veyron im Jahr 2005 das schnellste Auto der Welt blieb: 391 km/h sowie eine Beschleunigung von 3,4 Sekunden von 0 auf 100 wurden durch den 627 PS starken und mit 6,1 Litern mächtigen BMW-Zwölfzylindermotor erreicht.

Nach fast fünfzehn Jahren Pause folgte 2011 der MP4-12C, der im Alleingang konzipiert und produziert wurde. Auch das Herzstück, der 3,8 Liter große V8-Mittelmotor, entwickelte McLaren, er leistet aber „nur“ gut 600 PS. Viel Wert wurde auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit gelegt, so gibt sich der Biturbo-V8 genügsam: 11,7 Liter auf 100 Kilometer schafft kaum ein potenter Supersportwagen, auch nicht auf der Normstrecke. Der MP4-12C ist das erste Serien-Fahrzeug mit Kohlefaser-Monocoque und zielt mit seinem Einstiegspreis von etwa 200.000 Euro auf die Befriedigung eines weniger elitären Markts.

Der Thronfolger der Legende F1 steht bereit

Botschafter der Exklusivität eines McLaren wird künftig ein anderes Modell unterstreichen: der P1. Der wahre Enkel des F1 steht in den Startlöchern, die oberste Sportwagen-Elite zu schlagen. Zum 50. Jahrestag der Gründung des Rennstalls werfen die Ingenieure ihre geballte Formel 1-Erfahrung in die Waagschale:

Aus dem Entwicklungsumfeld sickern erste, von McLaren noch unbestätigte Informationen: Mindestens 800, möglicherweise bis zu 950 PS wird der modifizierte, zweifach aufgeladene V8 leisten. Das für den Rennsport konzipierte KERS-Hybrid-System, hauptverantwortlich für die enorme Leistungssteigerung, integriert Verbrennungs- sowie Elektromotor.

Doch nicht die reine Kraft sondern das Leistungsgewicht entscheidet, wer der potenteste Supersportler sein wird. Obwohl der Veyron mit 1200 über mehr Pferdestärken verfügt, ist er ungleich schwerer als der P1. Pro Tonne mobilisiert der Konkurrent aus dem Hause Bugatti nur 535 PS, während im Über-McLaren deutlich über 600 am Start stehen. Herausragende Beschleunigungswerte gelten als wichtiger Faktor für die Krönung zum besten Supersportler der Welt.

Ermöglichen soll dies ein konsequenter Leichtbau durch die Verwendung feinstem Materials wie Karbon, Titan und Magnesium. Damit der potente P1 nicht abhebt, sorgen vor allem Diffusor und ein riesiger, ausfahrbarer Spoiler für Anpressdruckwerte aus dem Rennsport. Wie in der Formel 1 kann die Aerodynamik variiert werden, der Luftwiderstand für die Höchstgeschwindigkeit verringert sowie der Abtrieb für mehr Speed in der Kurve erhöht werden.

Sicherlich steht McLarens P1 auf dem Pariser Salon allein aufgrund des Show Effekts bereits auf der Pole-Position. Bestellungen für die 2013 auf die Straße losgelassenen Supersportler werden bereits angenommen. Da der geschätzte Einstandspreis bei etwa einer Millionen Euro liegt, wird wohl wieder nur die gesellschaftliche Elite in den Genuss dieses Exoten kommen – und dieses Mal hoffentlich die wenigen Exemplare heil lassen.

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