Cannonball Europe Run

Zumeist schwerreiche Briten finden sich mit ihren aufpolierten Luxusschlitten jeden Sommer bei diesem Spektakel ein: beim Cannonball Europe Run!

Ob Lamborghini, Maserati, Ferrari, Porsche und andere Sportwagen - alles was bis zu 500 PS unter der Haube hat, ist ganz vorne mit dabei. Quer durch Europa führt die Strecke, das Endziel ist meist noch lange unklar. Im Prinzip lässt sich das Rennen am besten mit einer Schnitzeljagd auf Zeit vergleichen. Etappenweise erfahren die Teilnehmer, wohin sie das nächste Ziel führen wird.

Die Regeln sind eigentlich klar: Es soll eine vorgegebene Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 100 km/h bewältigt werden. Auf dem Weg sollen so wenig Strafzettel und Bußgelder wie irgend möglich gegen den Teilnehmer ergehen. Deswegen wird auch nicht automatisch derjenige Sieger sein, der als Erstes die Ziellinie überquert, sondern derjenige, der dem erforderlichen Schnitt am Nächsten kommt. Natürlich wird von der Rennleitung ausgesprochen, dass sich alle Teilnehmer an die geltenden Verkehrsregeln zu halten haben. Für die Teilnehmer sind Verkehrsregeln hier allerdings oft keinen Pfifferling wert. Aber wer vorsätzlich andere Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr grob gefährdet, wird eiskalt ausgeschlossen. Der Sieger hingegen erhält die begehrte Cannonball-Trophy sowie einen kostenfreien Startplatz für das nächste Rennen, damit der Gewinner seinen Titel würdig verteidigen kann.

Seinen Ursprung hat der Cannonball Europe Run in Amerika. Seit Oktober 2002 hat er in Europa Fuß gefasst. Schon beim vierten Rennen im Jahre 2005 haben über 70 Luxuskarrossen daran teilgenommen. € 6.500,-- kostet die Teilnahme an diesem Rennen im Schnitt - Übernachtungen in Luxushotels inklusive. Etwaige Bußgelder für Verkehrsdelikte jeglicher Art hat jeder Teilnehmer natürlich selbst zu tragen.

Die Polizei versucht ihrerseits, die Rennen zu unterbinden, aufzuhalten, zu beeinträchtigen und zu unterbrechen, hat hierbei aber nur mäßigen Erfolg. Die Teilnehmer informieren sich gegenseitig per Funk über Straßensperren und andere Hindernisse.

Mittlerweile etablieren sich immer mehr dieser Rallyes bei den privaten Rennfahrern der Welt, die auch das nötige Kleingeld dazu haben. Einen guten Bekanntheitsgrad haben bereits die Gumball-Rallye quer durch Europa und die Bullrun-Rallye von Montreal nach Key West in Florida. So viel Spaß diese Touren auch bereiten mögen, sie haben auch ihre Schattenseiten. Erst im Jahre 2007 wurde ein Gumball-Rennen aufgrund eines schweren Verkehrsunfalls an der mazedonischen Grenze abgebrochen, bei dem ein am Rennen nicht beteiligter Verkehrsteilnehmer ums Leben kam.

Wichtig ist, Sinn, Aufgabe und Ziel miteinander in Einklang zu bringen. Vielen anderen Rallyes gelingt dies offensichtlich nicht. Aber es gibt ja auch nur ein Original.

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Quelle: tbr


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