Deutsche unterschätzen den Wert ihres Gebrauchtwagens

56 Prozent der deutschen Fahrzeughalter schätzen den Wert ihres gebrauchten Autos als zu niedrig ein. Dabei liegt der vermutete Wert im Schnitt um 1.688 Euro unter dem tatsächlichen Angebotspreis auf dem freien Markt. Dies ist ein Ergebnis einer repräsentativen Studie des Internet-Fahrzeugmarktes mobile.de in Zusammenarbeit mit TNS Infratest. 1005 Autohalter schätzten zunächst den jeweiligen Wert ihres Fahrzeugs. Anschließend wurde der Schätzwert mit dem aktuellen durchschnittlichen Angebotspreis des Fahrzeugs bei mobile.de abgeglichen. Der Wert lässt sich über den dortigen Durchschnittspreisrechner (www.mobile.de/durchschnittspreis) aus rund einer Million Fahrzeugen kostenlos ermitteln. Neben Marke, Modell, Baujahr, Leistung und Kilometerstand fallen bei der Preisermittlung auch die Kraftstoffart und einige Ausstattungsmerkmale ins Kalkül.

Vor allem Autos der Baujahre 1992 und ´93 sowie Fahrzeuge mit hoher Laufleistung von über 150.000 Kilometern werden von ihren Besitzern als zu billig eingestuft, teilweise um bis zu 74 Prozent. "Private Autoverkäufer sollten kein Geld verschenken und den Marktpreis ihres Autos kennen, bevor sie es unter Wert verkaufen", so Peter F. Schmid, Geschäftsführer von mobile.de.

Laut Studienergebnis kann beim Verkauf des Gebrauchten umso mehr Geld herausgeholt werden, je niedriger der Fahrzeugwert liegt: Wer sein unterbewertetes Auto zum Beispiel auf unter 1.000 Euro geschätzt hat, lag besonders weit daneben: Durchschnittlich wird der Wert solcher Fahrzeuge auf 525 Euro geschätzt, obwohl der mobile.de Durchschnittspreis für diese Autos bei 1.087 Euro liegt, also um 562 Euro oder 107 Prozent höher. Vor allem mit Klein- und Kompaktklassewagen wie dem Ford Fiesta, Opel Astra oder VW Golf mit einer Leistung unter 90 PS können Privatverkäufer laut Studie häufig höhere Preise erzielen - teilweise liegt der Durchschnittspreis hier um 37 Prozent höher als der vermutete Preis.

Zwei wichtige soziodemographische Merkmale traten bei der Studie ebenfalls zum Vorschein: Je jünger die Befragten, desto höher der Anteil derer, die den Gebrauchtenwagenwert unterschätzen - bei den unter 29-Jährigen stapeln demnach 64 Prozent zu tief. Und: Fahrzeughalter mit niedrigem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.000 Euro monatlich schätzen den Wert ihres Autos besonders falsch ein - teilweise um bis zu 50 Prozent zu tief. Topverdiener sind mit nur 22  Prozent Differenz wesentlich realistischer.

Gibt ein Fahrzeughalter das Auto bei einem Händler in Zahlung, sollte er jedoch einen kleinen Abschlag für erbrachte Dienstleistungen wie Aufbereitung, Inspektion und Risikoaufschlag einkalkulieren. "Eine Zahlung in bar kann eine Wertminderung beim Händler jedoch schnell wieder auffangen und einige Hundert Euro gutmachen", so Peter F. Schmid.

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Quelle: mobile.de