Autofahrer halten Spritpreis-Meldepflicht für wirkungslos

Die Bundesregierung hat Anfang Mai auf Betreiben des Bundeswirtschaftsministers Philipp Rösler ein Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht, das die Mineralölkonzerne dazu verpflichten soll, ihre Treibstoff-Einkaufspreise und Mengen sowie Preisveränderungen in Echtzeit einer Meldestelle beim Bundeskartellamt offen zu legen. Der Bundeswirtschaftsminister erwartet von größerer Markttransparenz eine dämpfende Wirkung auf die Spritpreise.

Dieses politisch durchaus umstrittene Vorhaben stößt bei Autofahrern auf wenig Begeisterung. In einer aktuellen Umfrage im Online-Panel www.meinungsbildner.net der Motor Presse Stuttgart (www.motorpresse.de), an der sich 1.564 Leser der Zeitschrift auto motor und sport beteiligten, bezweifeln 66 Prozent der Befragten die Wirksamkeit einer Meldepflicht. 24 Prozent dagegen glauben, dass dies positive Auswirkungen auf die Höhe der Treibstoffpreise hätte.

Die Zusammensetzung der Stichprobe ist nicht repräsentativ für die deutsche Gesamtbevölkerung, sondern repräsentiert überzeugte Autofahrer. Diese Personengruppe wirkt allerdings häufig als Meinungsbildner in Familie und Bekanntenkreis. Für die Befragung wurden Panel-Teilnehmer ausgewählt, die ihren Pkw ausschließlich privat nutzen. Auf die Frage, wie sich steigende Kraftstoffpreise auf das eigene Nutzungsverhalten auswirken, antworten 20 Prozent der Befragten mit "gar nicht", weitere 50 Prozent mit "weniger". Nur gut ein Viertel (28 %) fürchtet spürbare Auswirkungen auf die eigene Autonutzung.

Auch der Einfluss aktuell hoher Treibstoffpreise auf die Urlaubsplanung hält sich in Grenzen. 70 Prozent gaben an, ihre Pläne nicht ändern zu wollen. Andere beabsichtigen, nicht mehr so weit oder am Urlaubsort weniger mit dem Auto zu fahren. Nur eine kleine Minderheit von sechs Prozent der Befragten will wegen der Spritpreise ein anderes Verkehrsmittel für die Fahrt in den Urlaub 2012 nutzen.

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Quelle: Motor Presse Stuttgart