Biokraftstoffquote darf Mobilität nicht verteuern

„Die Belastungsgrenze der Autofahrer durch Steuern und Abgaben ist schon jetzt überschritten. Mit der geplanten vollen Besteuerung von beigemischten Biokraftstoffen wird Mobilität noch teurer“, mahnte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Schon jetzt kommen allein durch die anstehende Mehrwertsteuererhöhung, die geplante Kürzung der Pendlerpauschale und die Anhebung der Versicherungssteuer ca. 6 Milliarden Euro an Mehrausgaben jährlich auf die Autofahrer zu.

„Die Entscheidung der Bundesregierung, Biokraftstoffe stärker in den Markt zu bringen, ist richtig. Das darf aber nicht dazu führen, dass die Autofahrer erneut zur Kasse gebeten werden“, betonte der VDA-Präsident. „Beimischungsquoten allein können nicht das Patentrezept sein“, so Prof. Gottschalk. Dringend gefordert sei eine Strategie, die die Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen Schritt für Schritt verringere, ohne die Mobilitätsbudgets der Bürger weiter zu belasten. Gerade für die Investitionen in neue und nahezu CO2-neutrale Biokraftstoffe der zweiten Generation sei eine Förderung notwendig, um diese Zukunftstechnologien am Standort Deutschland zu verankern.

Die deutsche Automobilindustrie bereitet ihre Fahrzeuge auf die Erhöhung des Bioanteils in der Beimischung auf 10 Prozent vor und arbeitet an der entsprechenden Anpassung der Kraftstoffnormen. Prof. Gottschalk: „Das ist unser Signal für mehr CO2-neutrale Energie im Straßenverkehr.“ Die Bundesregierung müsse jetzt nachziehen und Biokraftstoffen über die Quote hinaus mit einem an der Nachhaltigkeit orientierten Förderkonzept eine echte Chance geben. „Deutschland hat die Technologie und das Know-how, Biokraftstoffe ganz groß heraus zu bringen. Diese Chance sollten wir uns – bei allem Verständnis für knappe öffentliche Kassen – nicht nehmen lassen“, so der VDA-Präsident.

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Quelle: VDA