Mobile Navigationslösungen beschleunigen Notfallrettung
GPS-Funktionen, die bereits im Handy integriert sind, gehören im Vorfeld der CeBIT 2008 zu den Hauptgesprächsthemen der Mobilfunkbranche. "Diese Entwicklung bringt auch die deutsche Notfallrettung entscheidend nach vorne", unterstreicht Pierre-Enric Steiger, Vorstand der Björn Steiger Stiftung.Anbieter wie Nokia haben neue Geräte mit Ortungsfunktionen über GPS auf den Markt gebracht, die die Funktion von Straßenkarten übernehmen und zu jeder Zeit präzise den aktuellen Standort erkennen. Sie unterstützen damit maßgeblich die Notfallarbeit der deutschen Rettungsleitstellen.
Denn häufig können Anrufer bei einem Unfall nur ungenau beschreiben, wo sie sich befinden. Für diese Fälle leistet die Björn Steiger Stiftung für die Rettungskräfte in Deutschland mit ihrer Ortungsplattform "LifeService 112" Hilfestellung. Am einfachsten funktioniert die Lokalisierung, wenn das Handy des Hilfesuchenden mit GPS ausgestattet ist.
Durch eine Handy-Ortung finden die Leitstellen Verunglückte in bedrohlichen Situationen sehr viel schneller, so im vergangenen Jahr beispielsweise einen Mann mit Beinbruch im Rheinkanal, eine unterkühlte Joggerin in Unterfranken oder einen Jäger mit Herzproblemen in Mecklenburg-Vorpommern. Mit der zunehmenden Verbreitung von Handys mit GPS-Funktion wird die Arbeit der Rettungsleitstellen deutlich beschleunigt.
Drei Viertel aller deutschen 112-Leitstellen haben bereits einen Zugang zur Ortungsplattform der Björn Steiger Stiftung. Die übrigen Leitstellen lokalisieren Menschen in Notfallsituationen über eine zentrale Leitstelle in Baden-Württemberg.
Mehr als 620.000 Bürger haben sich seit der Einführung des Systems
zur kostenlosen Handy-Ortung bereits registrieren lassen, um im
Ernstfall schneller gefunden zu werden. Knapp 25.000 Menschen wurden
2007 durch den "LifeService 112" in einem Notfall schnell geortet.
Wer sich ebenfalls registrieren lassen will, kann dies im Internet
unter www.steiger-stiftung.de oder bei der telefonischen Auskunft
11899 (1,49 Euro pro Anruf, jede weitere Minute 1,29 Euro aus dem
deutschen Festnetz, abweichende Preise aus dem Mobilfunk).
