Der sehr tief liegende Renner ist zwar keine zwei Meter breit, doch stolze 3.8 Meter lang und wer Roadster kennt, der weiß genau, was das zu bedeuten hat – nicht sechs Sitzplätze oder gar viel Platz im Kofferraum, sondern sagenhaft viel Raum unter der Motorhaube für unsagbar viel Power. Was sich da alles andere als schüchtern offenbart ist Technik vom Feinsten, ein Aggregat mit 6 Zylindern, 3.2 Litern Hubraum und 343 PS, die es auf die Straße zu bringen gilt. Dank modernster Technik in faszinierender Kombination mit dem Hang zur Kultur der Roadster ist ein Kunstwerk entstanden, was jede Fahrt gleichzeitig zu einer Reise durch die Zeit und einem Flug über die Straßen macht. Bei bis zu 350 Nm Druck auf die Hinterachse bedarf es bei schwerem Fuß schon ein wenig Erfahrung, den nur knapp über eine Tonne leichten MF3 zu bändigen.
Die sportliche Schaltung und die präzise Lenkung machen jede Spritztour mit dem Wiesmann MF3 zu einem unvergesslichen Erlebnis. In den Kurven besticht das Gefährt der Roadster durch beeindruckende Stabilität. Reizt man das Geschoss, rächt sich das vielleicht an der Frisur. Eine Sturmhaube empfiehlt sich schon, wenn man versucht den MF3 tatsächlich auszufahren. Angesichts einer scheinbar nie endenden Beschleunigung in gut unter zwanzig Sekunden auf Tempo 200 und einer Endgeschwindigkeit jenseits von 250 Stundenkilometern wird sicherlich jedes Herz ein wenig schneller schlagen, wenn der Körper in die ohnehin tiefen Sitze gedrückt wird. So rundet sich das Gesamtbild dieses Schmuckstücks durch seine Vielfältigkeit ab und lässt den Einen oder Anderen großzügig darüber hinwegsehen, dass man mindestens 220 lila Scheinchen hinblättern müsste, wenn man den Wiesmann Roadster MF3 jeden Morgen in seiner Garage vorfinden möchte.