Wer fährt besser Auto?

Mars oder Venus, Yin oder Yang, Schuhe kaufen oder Einparken - die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind scheinbar riesig. Ein Klassiker, wenn es darum geht wer die Nase vorn hat, ist das Autofahren. Wer kennt sie nicht, die Klischees von "Frau am Steuer" oder eben "Frauen können nicht einparken"? Aber sind es wirklich Klischees? Bernd Pund, Verkehrspsychologe beim Medizinisch-Psychologischen-Institut der TÜV NORD Gruppe stellt Auto fahrende Frauen und Männer gegenüber.

Wenn man einmal die Unfallbeteiligung zu Grunde legt, kann man zum einen sagen, dass die Unfallbelastung bei beiden Geschlechtern ungefähr gleich hoch ist. Man hat aber festgestellt, dass in der Art der Unfälle Unterschiede bestehen, wobei bei den Frauenunfällen - in Anführungszeichen - eher Vorfahrtsmissachtung und Unfälle im Niedriggeschwindigkeitsbereich vorliegen, bei Männern jedoch umgekehrt im Bereich der hohen Geschwindigkeit und des Fahrens am Limit.

Männern wird im Allgemeinen zugeschrieben, dass sie im Straßenverkehr Impulsivität, Imponiergehabe und Durchsetzung ausleben und einige Untersuchungen und auch unsere Erfahrung in der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung zeigt das auch. Das heißt generell, Männer neigen zur Durchsetzung zum Ausleben, zur Selbstwerterhöhung übers Autofahren wobei die Gruppe der unter 30jährigen Männer eine besonders hohe Risikogruppe darstellt. Frauen sind anlagegemäß und auch von ihrer Rolle her eher sicherheits- und lebensbewusst, sind darauf gepolt das Leben zu erhalten und demgemäß Risiken zu vermeiden. Das hat biologische und soziale Ursachen, wobei man pauschal sagen kann, dass Frauen eher in der Höhle geblieben sind in früheren Zeiten und Männer eher nach draußen gegangen sind um zu jagen und für das Fortkommen der Familie eher durch Expansion beigetragen haben und die Frauen durch Erhaltung von Sicherheit und von Geborgenheit.

Bei Männern dominiert eine Einstellung in Richtung Technikorientierung, das heißt sie kümmern sich um den Wartungs- und Sicherheitszustand des Autos. Männer neigen eher dazu oder sind eher dazu befähigt, ein mentales Modell ihrer Umgebung aufzubauen, das heißt, sie bewältigen besser Aufgaben der Orientierung, des sich zurechtfindens über weite Strecken. Frauen haben ganz andere Stärken, die nehmen Verkehrssituationen bewusster und früher als Risiko wahr, verhalten sich demgemäß auch umsichtiger, defensiver und partnerschaftlicher.

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Quelle: TÜV Nord