Rohstoff-Versorgung für Elektroautos schon heute bedenken

Mit dem Beginn der Serienproduktion von Elektrofahrzeugen gewinnt die Verfügbarkeit und Beschaffung nach speziellen Rohstoffen wie beispielsweise Kobalt, Lithium und anderen Hightech-Rohstoffen an Bedeutung. Bereits im Zwischenbericht der Nationalen Plattform Elektromobilität vom 30. November 2011 wird festgestellt: "Die elektromobilen Rohstoffe werden Einfluss auf die Preisbildung des Fahrzeugs haben und üben damit einen entscheidenden Faktor auf die Marktakzeptanz des Gesamtproduktes Elektromobil aus". Experten gehen von ausreichenden Rohstoffvorräten aus, allerdings sind viele Minen noch nicht erschlossen. China fördert zurzeit fast 97 Prozent der Seltenen Erden und hat 2010 mit einem Exportstopp die Verfügbarkeit eingeschränkt und die Preise nach oben getrieben.

Die EUROFORUM-Konferenz "Rohstoffe für E-Mobilität" (25. und 26. Mai 2011, Stuttgart) greift die Herausforderungen bei der Sicherung der Rohstofflogistik für Hybrid- und Elektrofahrzeuge für Automobilhersteller und Zulieferer auf und gibt Einblicke in die Marktmechanismen für Technologie-Metalle. Dr. Peter Buchholz (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) und Dr. Hubertus Bardt (Institut der deutschen Wirtschaft) stellen Indikatoren zur Früherkennung von Versorgungsrisiken bei mineralischen Rohstoffen und Reaktionsmöglichkeiten für Politik und Unternehmen vor. Über die strategische Bedeutung von Lithium, Kobalt und Seltene Erden für die E-Mobilität informiert Dr. Henrik Hahn (Evonik Litarion GmbH).

Durch die Exportbeschränkungen der Chinesen sind die Preise für Seltene Erden in 2010 explodiert. Nach einer Studie des deutschen Öko-Insitutes erhöhten sich die Preise für Cer, Lanthan oder Neodym von 10 auf 90 Dollar pro Kilo. Die Preise für teure Oxide wie beispielsweise Terbium verdreifachten sich auf bis zu 800 Dollar pro Kilo. Die großen Preissteigerungen gingen dabei auch auf Spekulationen mit den High-Tech-Metallen zurück. Die Möglichkeiten durch Hedgingstrategien künftige Preisentwicklung abzusichern, erläutert Torben Stiebler (Deutsche Bank AG).

Ein wesentlicher Baustein der künftigen Rohstoffversorgung wird das Recycling, die Substitution sowie die Wiedereröffnung neuer Minen sein. Dr.-Ing. Thomas Scheiter (Siemens AG) geht auf die Substitution von Aluminium ein und zeigt aktuelle Trends in der Forschung auf. Über die Möglichkeiten, Spezialmetalle auch in Deutschland wieder zu fördern, spricht Dr. Titus Gebel (Deutsche Rohstoff AG). Den Zukunftsmarkt Metall-Recycling mit Fokus auf die Rückgewinnung von Rohstoffen für die E-Mobilität stellt Manfred Fahrner (ALBA R-Plus GmbH) vor.

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Quelle: EUROFORUM Deutschland SE