Pkw-Markt: Schlagabtausch im Luxus-Segment

Die Premium-Offensive der europäischen Autohersteller hat in den vergangenen Jahren zu einer deutlichen Steigerung des Anteils der Luxus-Marken an der Pkw-Produktion geführt. Zwischen 1990 und 2005 kletterte der Anteil der Premium-Marken nach Berechnungen der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) von knapp 20 auf fast 25 Prozent. Den Experten zufolge ist allerdings gleichzeitig das Geschäft im Luxus-Segment schwieriger geworden.

"Die zunehmende Marktsättigung drückt auf Verkaufspreise und Margen der Hersteller. Hinzu kommt die Konkurrenz durch aufstrebende Wettbewerber wie Lexus oder Infiniti", erklärt Felix Kuhnert, Partner bei (PwC) und Leiter des Bereichs Automotive Advisory. Der Aufstieg des Premium-Segments sei vor allem auf die wachsende Bedeutung der Mittelschicht als Käufer zurückzuführen. Hersteller wie Mercedes, BMW oder Audi hätten auf die Nachfrage mit einer Ausweitung der Produktpalette reagiert. Dabei habe sich die Produktoffensive zwar in gestiegenen Umsätzen niedergeschlagen. Gleichzeitig sind der Studie zufolge die Margen der Premium-Hersteller aber gesunken, da verstärkt kleinere Modelle verkauft wurden.

Ungemach droht den etablierten europäischen Spitzenmarken derweil auch auf dem Heimmarkt durch aufstrebende asiatische Konkurrenten wie die Toyota-Tochter Lexus. Zudem plant Renault-Nissan für 2008 die Einführung der Premium-Marke Infiniti. Honda könne bald mit dem Acura folgen, warnen die PwC-Experten. "Die Gefahr ist hier kurz- bis mittelfristig nicht der Verlust von nennenswerten Marktanteilen für die etablierten Hersteller, sondern es ist vielmehr das lukrative aufpreisbasierte Geschäftsmodell, das angegriffen werden könnte", erklärt Kuhnert.

Zur Abwehr der Konkurrenz sollten sich europäische Hersteller dem Experten zufolge auf ihre Stärken konzentrieren und Wettbewerbsvorteile ausspielen. Dazu gehörten das Image einer Traditionsmarke, führende Technologien, ein dichtes Service- und Händlernetz sowie das große Produktportfolie. Entscheidend sei, dass die Hersteller ihren Status als Premium-Marke nicht verwässern. Dazu müsse vor allem die Qualität auch bei hohen Stückzahlen erstklassig bleiben. (pte)

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Quelle: pressetext.deutschland