Reifen im Winter: Was gilt als "abgefahren"?
Sicherheit im Winter beginnt mit dem Reifenprofil. Winterreifen sind speziell für niedrige Temperaturen und glatte Straßen entwickelt, ihr tiefes Profil mit Lamellen sorgt für besseren Halt auf Schnee und Eis. Stark abgefahrene Reifen verlieren jedoch schnell an Traktion, verlängern den Bremsweg und erhöhen das Unfallrisiko. Bereits oberhalb der gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern sinkt die Sicherheit deutlich. Besonders auf vielbefahrenen Straßen wie Bundesstraßen oder Autobahnen kann das gravierende Folgen haben. Deshalb ist die Profiltiefe der Winterreifen entscheidend für die Fahrsicherheit. Doch welche Anforderungen schreibt das Gesetz genau vor? Diese und weitere Fragen werden in den folgenden Abschnitten beantwortet.
Im Zweifel: Am besten bei einer Autowerkstatt erkundigen!
Ob Winterreifen noch verkehrssicher sind, lässt sich am zuverlässigsten in einem Fachbetrieb, zum Beispiel bei einer Autowerkstatt in Dachau, überprüfen. Werkstätten kontrollieren nicht nur die Profiltiefe, sondern auch das Reifenalter, die Gummihärte und mögliche Beschädigungen.Moderne Betriebe verwenden digitale Profiltiefenmesser, die präziser sind als einfache Münztests. Der Vorteil gegenüber Eigenkontrollen liegt in der höheren Messgenauigkeit und der rechtlichen Absicherung. Fachbetriebe bieten geprüfte Sicherheit und empfehlen passende Ersatzreifen, abgestimmt auf Fahrzeugtyp und regionale Wetterbedingungen. So wird gewährleistet, dass der Winterverkehr sicher und zuverlässig gemeistert werden kann.
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe und ihre Grenzen
Die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) schreibt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern für Reifen vor. Reifen mit weniger Profil gelten als nicht verkehrssicher und dürfen nicht mehr verwendet werden. Fachverbände empfehlen jedoch für Winterreifen mindestens 4 Millimeter Profiltiefe, da die Haftung bei Schnee darunter deutlich nachlässt.Auch 3 Millimeter können im Winter bereits kritisch sein. Einige Länder wie Finnland und Schweden setzen ebenfalls höhere Mindestwerte an. Die gesetzlichen Vorgaben bilden somit nur die Untergrenze. Praktische Sicherheit beginnt deutlich oberhalb davon, weshalb Winterreifen mit weniger als 4 Millimetern Profil als unsicher gelten.
Wann Reifen als abgefahren gelten
Reifen gelten als abgefahren, wenn das Profil so stark verschlissen ist, dass die Leistungsfähigkeit im Alltag deutlich eingeschränkt wird. Auch wenn die gesetzliche Mindestprofiltiefe noch erreicht wird, kann die Sicherheit erheblich leiden. Experten betonen, dass Winterreifen mit weniger als 4 Millimetern Profiltiefe kaum noch ausreichend Traktion bieten.Daher wird der Austausch bereits ab diesem Wert empfohlen. Besonders bei langen Fahrten in bergigen Regionen zeigt sich, dass die juristisch zulässige Profiltiefe nicht automatisch praktische Sicherheit bedeutet. Für viele ist es wichtig, sich im eigenen Auto wie zuhause zu fühlen - dazu gehört auch das sichere Fahrgefühl auf winterlichen Straßen. Diese Gegenüberstellung macht deutlich, dass gesetzliche Vorgaben und tatsächliche Verkehrssicherheit oft auseinandergehen.
Wie beeinflusst die Profiltiefe den Bremsweg und die Haftung?
Eine geringe Profiltiefe bei Winterreifen verlängert den Bremsweg deutlich und reduziert die Haftung. Tests zeigen, dass Reifen mit weniger als 4 Millimetern Profil den Bremsweg auf Schnee um bis zu 50 Prozent verlängern können.Bei 50 km/h entspricht das mehreren Metern Unterschied. Neben dem Bremsweg leidet auch die Kurvenstabilität - das sichere Verhalten in Kurven ist eingeschränkt. Auf glatten Fahrbahnen verliert der Reifen fast vollständig den Grip, wodurch Sicherheitssysteme wie ABS und ESP an ihre Grenzen kommen.
Je geringer die Restprofiltiefe, desto höher das Risiko bei Schneematsch, Bremsmanövern oder Ausweichaktionen. Neue Reifen bieten deutlich mehr Schutz und erhöhen das Sicherheitsgefühl.
Welche Faktoren spielen - neben der Profiltiefe - ebenfalls eine wichtige Rolle?
Nicht nur die Profiltiefe, sondern auch Alter, Gummimischung und Lagerung beeinflussen die Sicherheit von Winterreifen. Mit der Zeit verhärtet das Gummi, wodurch Biegsamkeit und Bodenhaftung abnehmen. Experten empfehlen, Reifen spätestens nach sechs bis acht Jahren auszutauschen, auch wenn das Profil noch ausreichend ist. Das Herstellungsdatum ist an der DOT-Nummer auf der Reifenflanke erkennbar, die Produktionswoche und -jahr angibt.
Unsachgemäße Lagerung, etwa in feuchten Kellern oder unter direkter Sonneneinstrahlung, beschleunigt den Alterungsprozess. Auch kleine Risse oder sichtbare Schäden erhöhen das Risiko. Gerade bei Winterurlauben in Regionen wie rund um den Müritz Nationalpark, dem Schwarzwald oder dem Bayerischen Wald ist ein zuverlässiger Reifenverschleißschutz essenziell, um sicher unterwegs zu sein.