Zeitreise durch 45 Jahre Sportwagenbau beim AvD-Oldtimer-Grand Prix

Als Rendezvous mit der Vergangenheit und als Hommage an sportliche Vorbilder von gestern feiert Jaguar während des Oldtimer-Grand-Prix-Wochenendes den 45jährigen Geburtstag des Jaguar E-Type. Aus Anlass dieses kleinen Jubiläums sind am "Ring" vier Modelle mit besonderem Stammbaum vereint: Unter anderem der in British Racing Green lackierte E-Type mit Kennzeichen 77 RW, mit dem der damalige Jaguar-Cheftester Norman Dewis 1961 in 14 Stunden von Coventry nach Genf fuhr, wo der Wagen dann am folgenden Tag seine Weltpremiere erlebte. Zu begutachten ist auch ein weiterer "Klassiker" der E-Type-Exponate: der im Jahre 1974 zuletzt gebaute 3V12-E-Type Roadster.

In 14 Jahren verkaufte Jaguar über 72.000 Einheiten des E-Type - davon gingen 87 Prozent ins Ausland, vor allem nach Nordamerika. Die von Malcolm Sayer entworfene Karosserie faszinierte von Beginn an durch ihre extrem fließenden und aerodynamisch ausgefeilten Linien. Dazu kamen die an Rennwagen erinnernde Motorhaube und das kurze Heck mit seitlich angeschlagener Kofferraumklappe. "Er war erschwinglicher als ein Ferrari, charismatischer als ein Rolls-Royce und rassiger als ein Mercedes-Benz", kommentierte der bekannte englische Autojournalist Eric Dymock.

Die erste E-Type-Generation (1961 -1968) wurde noch von dem aus dem Vorgänger XK150 stammenden 3,8-Liter-Sechszylinder angetrieben. Die Glasabdeckungen der Scheinwerfer, gleich drei Scheibenwischer und Drahtspeichenräder waren nur einige von vielen ungewöhnlichen Designlösungen.

Als Coupé, Cabrio und ab 1968 zusätzlich auch als 2+2-Sitzer
Von Anfang an gab es den E-Type in zwei Versionen: als Fixed-head Coupé (FHC) und Open Two Seater (OTS). Beide besaßen ein zentrales Monocoque mit daran angeschraubten Stahlrohrrahmen zur Aufnahme von Motor, Kühler sowie der Vorder- und Hinterradaufhängung. Die Antriebswellen fungierten als integraler Bestandteil der hinteren Einzelradaufhängung.

1964 erhielt der E-Type einen 4,2 Liter-Motor sowie ein vollsynchronisiertes Getriebe. Schon 1966 schob Brown"s Lane eine 2+2-sitzige Coupé-Variante mit um 23 Zentimeter verlängertem Radstand und zwei Notsitzen im Fond nach.

1968 kam die Serie II auf den Markt. Als 4,2 Liter Roadster, Coupé und 2+2. Aufgrund amerikanischer Sicherheitsbestimmungen erhielt sie größere Blinker, herumgezogene hintere Stoßstangen und darunter liegende, ebenfalls vergrößerte Rückleuchten. Schon seit 1967 hatten die Scheinwerfer ihre nie ganz dicht zu bekommenden Abdeckschalen verloren und standen nun aufrechter und frei im Fahrtwind.

Der mächtigste E-Type hatte einen 5,3-Liter-V12

1971 folgte mit der Serie III dann der mächtigste Jaguar E-Type. Der XK-Motor wurde durch einen komplett aus Leichtmetall gefertigten 5,3-Liter-V12 ersetzt. Um das Aggregat unterzubringen, wurde die Motorhaube ein wenig verlängert, dazu gab es Breitreifen, einen größeren Grill mit Wabengitter und innenbelüftete Scheibenbremsen vorn. 1975 endete die E-Type-Saga mit 50 auf einem gesonderten Band montierten Autos.

Die vom ursprünglich als Rennwagen konzipierten Nachfolger des D-Type ausgehende Faszination ist auch nach 45 Jahren ungebrochen. Beatle George Harrison und Fußball-Star George Best besaßen Jaguar E-Types, und das New Yorker Museum of Modern Art (MoMa) hat seit 1996 einen 1963er Roadster in seinem festen Bestand. Neben dem MINI gilt der Jaguar E-Type als die automobile Designikone der Swinging Sixties in England.

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Quelle: Jaguar Deutschland
Foto: Jaguar E-Type Prototype E2A von 1960