Brandversuch mit Reisemobil: Nur 1-3 Minuten Zeit zum Löschen

Allein im Jahr 2005 brannten in Deutschland ca. 30.000 Fahrzeuge. Oft verheerend verlaufen die Brände bei Reisemobilen. Der Grund: Ein ungünstiger Materialmix aus Stoff, Holz und Kunststoff begünstigt die schnelle Ausbreitung eines Brandes. Durch Öffnen der Türen oder dem Schmelzen von Kunststofffenstern kann es zum gefürchteten Kamineffekt kommen - ein plötzlicher Sauerstoffeintritt facht das Feuer zusätzlich an. Die Hauptursache von Caravan- und Reisemobil-Bränden sind elektrische Defekte.

Bei einem Brandversuch bestätigte DEKRA, dass ein Reisemobil tatsächlich binnen Minuten bis auf das Stahl-Chassis abbrennen kann. DEKRA Brandexperte Thomas Lange: "Die Insassen hätten nur unmittelbar in der Brandentstehungsphase die Möglichkeit gehabt, das Feuer im Reisemobil zu löschen. Spätestens nach drei Minuten kann auch die Feuerwehr Nichts mehr retten. Um so wichtiger ist die Erkenntnis, dass in jedem Caravan und Motorcaravan stets Rauchmelder und Feuerlöscher an Bord sein sollten". Jürgen Schaar, Kfz-Sachverständiger von DEKRA mit Schwerpunkt Fahrzeugtechnik/ Unfallanalyse über Brandursachen: "Eine Brandquelle können Kabel sein, die nachträglich verbaut wurden. Oft ist der Kabelquerschnitt zu klein gewählt, so dass es zum Kabelbrand kommen kann. Wir raten jedem Camper, nicht selbstständig an der Fahrzeugelektrik zu basteln. Der Einbau von zusätzlichen Batterien oder elektronischen Geräten sollte ausschließlich in Fachbetrieben vorgenommen werden".

Besonders Nachts ist ein plötzlich ausbrechender Brand - z.B. durch einen defekten Heizlüfter - kritisch, weil der Geruchs- und Geschmackssinn bei Schlafenden nicht funktioniert. DEKRA rät Campern deshalb dringend dazu, einen Rauchmelder im Caravan oder Reisemobil zu installieren. Ein Batterie betriebener Rauchmelder ist schon ab etwa sieben Euro im Handel zu haben. Eine kleine Investition, die Leben retten kann.

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Quelle: DEKRA