Restaurierter Audi Typ P beim Donau Classic Oldtimer-Festival

Als Mosaikstein einer bewegten Geschichte ist der Audi Typ P für die AUDI AG ein besonders wertvolles Exponat: Nach aufwändiger Restaurierung wird der „kleine Audi“ von 1931 erstmals öffentlich beim Donau Classic Oldtimer-Festival vom 23. bis 25. Juni 2006 in Ingolstadt präsentiert. Dort wird das Fahrzeug, das es nur noch einmal auf der Welt gibt,  in der Saturn Arena ausgestellt sein. Wie durch ein kleines Wunder war Audi Tradition vor wenigen Jahren in den Besitz  eines der als verschollen geltenden Automobile gelangt. Nach aufwändiger Restaurierung im lettischen Riga wird der Audi Typ P nun erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.

Der Audi Typ P schließt eine Lücke in der Historischen Fahrzeugsammlung von Audi Tradition. Dieser kleine Audi 5/30 PS feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag, er wurde auf den Namen „Typ P“ getauft, war aber eigentlich ein DKW. Im Februar 1931 auf der Berliner Automobilausstellung vorgestellt, war er der Versuch, den potentiellen DKW-Kunden zum Zweitakter eine Viertakt-Alternative anzubieten. Zu diesem Zweck wurde in den damaligen DKW V 1000 ein Vierzylinder-Peugeot-Motor eingesetzt. Der Audi Typ P entstand nicht in Zwickau, wo die Audiwerke ansässig waren, sondern im DKW Zweigwerk in Berlin Spandau. Das Konglomerat aus DKW und Peugeot wurde qua Namensgebung zu einem Audi. „Branding“ würde man dies heute wohl in modernem Marketing-Deutsch nennen. DKW-Gründer Jörgen Skafte Rassmussen konnte sich damals ohne weiteres des Namens Audi bedienen, da er 1928 die Audiwerke AG, Zwickau übernommen hatte. Der Audi Typ P blieb aber nur eine kurze Episode in der Geschichte des Automobils: Nur 327 Audi 5/30 PS fanden damals, in der Zeit der großen Wirtschaftskrise, einen Käufer.

So war es fast ein Wunder, als vor vier Jahren ein unrestauriertes Exemplar diese Audi Typ P in Süddeutschland auftauchte, denn dieses Auto galt als verschollen. Das Unikat hatte in einer Scheune überlebt. Der Zustand des Fahrzeugs präsentierte sich als bedauernswert, aber nahezu alle Originalteile waren noch vorhanden. Vollständig restauriert wurde der kleine Audi  in zweijähriger mühevoller Detailarbeit in Riga, Lettland. Dort zerlegten die Spezialisten den Wagen und bauten die aus Holz gefertigte Karosserie vollkommen neu auf - die Originalkarosserie diente als Vorlage. Ein Riss im Motorblock hatte dem Vierzylindermotor den Garaus gemacht, Ersatz konnte glücklicherweise in Frankreich gefunden werden. Eingekleidet ist der „Volks-Audi“ nun in vornehmem dunkelblauem Kunstleder. Interessant sind die streng kubischen Formen des Wagens, sie waren typische Design-Elemente zu Beginn der 1930er Jahre.

Beim Donau Classic Oldtimer Festival 2006 wird der Audi Typ P erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben diesem Unikat werden in der Saturn Arena auch der legendäre Auto Union Silberpfeil Typ C von 1936, ein Horch 420 von 1931 und ein Horch 305 Landaulet von 1928 zu bewundern sein. Bei den Demonstrationsfahrten am Samstag, 24. Juni, starten ein Audi Rallye quattro und ein Wanderer Stromlinie Spezial aus dem historischen Fuhrpark der Audi Tradition. Beim Concours d’Elegance treten ein Horch 830 BL von 1939 und ein Audi 225 Spezial-Cabriolet, Baujahr 1938, an. Bei der Gleichmäßigkeits-Rallye für Oldtimer in drei Tagesetappen sind fünf Wagen von der Audi Tradition mit dabei: ein Horch 853 (Baujahr 1936), ein Horch 930 V (Baujahr 1939), zwei Wanderer W 25 K (Baujahr 1936 und 1937) sowie ein Audi 100 Coupé S (Baujahr 1971).

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Quelle: Audi