Daimler: 110 Jahre automobiler Luxus

Seit genau 110 Jahren werden Daimler-Modelle in aller Welt von Autokäufern erworben, die das ganz Besondere schätzen – und für die die Authentizität, die Eleganz und das Understatement eines Daimler entscheidende Kriterien sind. Am 14. Januar 2006 feiert Daimler nun ein ganz besonderes Jubiläum: den 110. Gründungstag des Unternehmens. Dass die seit 1960 zu Jaguar gehörende, älteste britische Automarke auch im 21. Jahrhundert absolut auf der Höhe der Zeit ist, beweist sie im Jubiläumsjahr mit einem neuen Modell. Der neue Daimler Super Eight präsentiert sich als krönender Abschluss der Jaguar-Modellpalette – und er bringt ein Servicepaket mit, das in der Automobilindustrie außergewöhnlich ist.

Seit über einem Jahrhundert ruft die Nennung des Namens „Daimler“ ebenso wie der Anblick des typischen geriffelten Kühlergrills Erinnerungen an eine lange Reihe automobiler Klassiker wach. Von den legendären Double Six V12 Daimler der 1920er Jahre, mit denen König George V. auszufahren pflegte, über die berühmten Docker-Modelle der 1950er oder die Sovereign- und Double-Six-Modelle der 1960er und 70er stand und steht die älteste und renommierteste britische Automarke für Luxus, Eleganz und Individualität. 

Auf Anhieb ein Erfolg

Die Historie der Daimler Motor Company geht zurück bis ins Jahr 1896: Ihr Eintrag ins Handelsregister datiert vom 14. Januar 1896, und wie ihr Name vermuten lässt, beginnt ihre Geschichte bei dem deutschen Ingenieur Gottlieb Daimler. Der deutschstämmige britische Ingenieur Frederick R. Simms schloss in jenem Jahr mit Gottlieb Daimler einen Vertrag über den Vertrieb von dessen Motorentechnik in Großbritannien. Finanziert von dem Geschäftsmann Harry Lawson, kam 1897 der erste in Coventry gebaute Daimler auf den Markt – und avancierte sofort zu einem Erfolg. Bereits im ersten Jahr wurden 89 Fahrzeuge an Kunden verkauft, die diverse spektakuläre Langstreckenfahrten absolvierten, wie der von Henry Sturmey von John O’Groats nach Land’s End.

Gottlieb Daimler gehörte in der Anfangszeit dem Vorstand der Daimler Motor Company an und gestand der Firma zu, alle von ihr vertriebenen Konstruktionen – auch Fortentwicklungen – unter der Markenbezeichnung „Daimler" auf den Markt bringen zu dürfen. 

Zu den ersten Daimler-Besitzern gehörte John Scott-Montagu, ein Parlamentarier und begeisterter Autofahrer. Er war der Vater von Lord Montagu of Beaulieu, der zu seinem Andenken das National Motor Museum gründete. Montagu und sein Beifahrer Charles Rolls nahmen 1899 in einem Vierzylinder-Daimler als erste Briten an einem der berühmten Langstreckenrennen teil, der Fahrt von Paris nach Ostende.

Eng verbunden mit dem britischen Königshaus

Montagu war es auch, der Edward, Prince of Wales (den späteren König Edward VII.), im Jahr 1897 mit der Marke Daimler bekannt machte – und so die Beziehung zwischen ihr und dem britischen Königshaus begründete, die seit nunmehr über einem Jahrhundert währt. Während Prince Edward seine ersten Fahrstunden in einem Daimler nahm, wurde die Marke bereits 1899 zum offiziellen Hoflieferanten. Auch heute gehört Daimler zum Fuhrpark des Königshauses.

Schon bald nach der Firmengründung entfernten sich die Daimler-Modelle von ihren ursprünglichen deutschen Vorbildern. Gleichwohl blieb Daimler of Coventry stets das Synonym für ein Spitzenfabrikat, gebaut nach höchsten Qualitätsmaßstäben. Auch Nutzfahrzeuge zählten zum Produktprogramm: Daimler-Doppeldecker-Omnibusse gehörten ab 1912 zum Straßenbild vieler englischer Städte. 

Auf der Londoner Motorshow 1926 präsentierte Daimler das erste Automobil britischer Fertigung mit einem Zwölfzylinder, genannt „Double Six". Und 1930 baute Daimler das erste Automobil in Europa mit einem automatischen Getriebe, dessen Schaltstufen man am Lenkrad mit einem kleinen Hebel wählte; ein System, das seiner Zeit weit voraus war – Meilensteine, denen viele weitere folgten.

Luxuriöse Komfortlimousinen, individuell karossierte Reise- und Geschäftswagen, aber auch sportliche und schnelle Touren-Cabriolets waren Daimlers Domäne. Modellbezeichnungen wie Sovereign, Conquest, Majestic oder Regency standen für Souveränität durch hohe Leistung und beste Verarbeitung. Klassisches Merkmal des Daimler war stets sein Kühler mit geriffelter Oberkante: ein Designdetail, das 1904 ursprünglich zum Zweck der Motorkühlung eingeführt und seither beibehalten wurde.

Fahrgestell für gewaltige Spezialkarosserien

Während des Zweiten Weltkriegs wurde auch Daimler in die Kriegswirtschaft einbezogen. Zwischen 1939 und 1945 entstanden bei Daimler nahezu 10 000 „Scout Cars“-Allradmodelle und 50 000 Bristol-Flugzeugmotoren. Nach Kriegsende wandte man sich bei Daimler dem Bau des DE36 zu: Dieses damals weltweit größte Serienautomobil besaß als einziges Modell seiner Zeit ein Fahrgestell, das die gewaltigen, von Staatsoberhäuptern georderten Spezialkarosserien tragen konnte.

1960 wurde Daimler von Jaguar Cars übernommen. In den folgenden Jahrzehnten hat sich die Marke ihren Ruf als Inbegriff für automobilen Luxus britischer Prägung bewahrt – zum Beispiel mit dem DS420. Die repräsentative Limousine wurde von 1968 bis 1992 fast ein viertel Jahrhundert lang gefertigt: als standesgemäßes Automobil für Könige und Staatsoberhäupter in aller Welt. Darüber hinaus eröffnete Jaguar 1972 mit dem V12 die Ära moderner Zwölfzylinder und ermöglichte die Wiedergeburt des legendären Daimler Double Six. 

Neues Topmodell: Daimler Super Eight

In den Automobilen der Marke Daimler spiegelt sich mehr als ein Jahrhundert faszinierender Automobilgeschichte wider, geprägt von technischer Innovation und handwerklicher Tradition, von distinguiertem Stil und luxuriösem Komfort. Der neue Daimler Super Eight fühlt sich diesem Erbe in ganz besonderer Weise verpflichtet.

Der Daimler Super Eight des Jahres 2006 setzt die lange Ahnenreihe der Topmodelle mit dem charakteristischen geschwungenen „D“ fort – in modernster Form. Er bietet das außergewöhnliche Fahrerlebnis einer Luxuslimousine, für das nicht zuletzt der 291 kW (395 PS) starke 4,2-Liter-V8-Kompressormotor und die innovative Aluminiumkarosserie verantwortlich zeichnen. Im Innenraum verwöhnt der neue Daimler Super Eight Pilot und Passagiere mit einem üppigen Platzangebot und exquisitem Luxus.

Ein weiterer Beleg für die Exklusivität des neuen Daimler Super Eight ist schließlich der obligatorische „Daimler Royal Service". Bei diesem außergewöhnlichen Kundendienst sind zum Beispiel alle Wartungs- und Inspektionsarbeiten für die Dauer von drei Jahren

bzw. bis zu 100.000 km bereits im Kaufpreis von 112 500 Euro inbegriffen. Darüber hinaus haben die Kunden die Möglichkeit, ihr neues Modell direkt im Werk in Empfang zu nehmen. Für April/Mai bzw. September/Oktober 2006 sind die ersten Kundenauslieferungen im besonderen Rahmen geplant, wobei die Kunden beispielsweise ein festliches Dinner mit dem Jaguar-Management erwartet.

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Quelle: DaimlerChrysler